Werkreal-und Realschule
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An der Mathias-von-Neuenburg Schule gibt es seit sechs Jahren eine ganz besondere Arbeitsgemeinschaft: Die Schulsanitäter. Bei umgeknickten Knöcheln, blauen Flecken, Prellungen, agieren sie kompetent und umsichtig und leisten wichtige erste Hilfe, aber auch bei schlimmeren Unfällen, wie zum Beispiel abgesägten Fingern, sind sie als erste am Unfallort. Sie kümmern sich um die Wunde und versorgen fachkundig den Verletzten bis die ´offiziellen´ Rettungskräfte eintreffen. Oft sind gerade die ersten Minuten nach einem Unfall ausschlaggebend, so suchten die Sanitäterinnen Jana und Samira nach einem Unfall mit der Kreissäge hartnäckig und unerschrocken nach der abgesägten Fingerkuppe, legten sie auf Eis und ermöglichten so ein eventuelles Wiederannähen. Rektor Vielhauer möchte die Unterstützung der Schulsanitäter nicht mehr missen, denn auch wenn es nicht immer derart dramatische Unfälle seien, passiere an einer Schule mit um die fünfhundert Schülerinnen und Schüler im Schnitt eben doch einmal die Woche etwas. Eingerichtet und ausgebildet hat diese AG Dani Kirschner, sie ist Leiterin des Arbeitskreises ´Schulsanitäter´, der unter dem Dachverband des Deutschen Roten Kreuzes angesiedelt ist. Vor etwa einem halben Jahr lernte sie im Rahmen der Besuchshundeausbildung den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Markgräflerland, Ulrich Feuerstein, kennen und daraus entwickelte sich die Idee, die Schulsanitäter auch optisch durch neue T-Shirts auszuzeichnen und kenntlich zu machen. Feuerstein griff den Gedanken gerne auf und überreichte am Freitag, den 30.06.2017, als Spende der Sparkasse Markgräflerland die neuen, roten T-Shirts den begeisterten Sanitätern. Er betonte, dass er selbst erst vor wenigen Monaten einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht habe und dabei erkannt habe, wie wichtig es sei, in kritischen Situationen helfen zu können. Er dankte den Schülerinnen und Schülern für ihr Engagement und wünschte ihnen gleichzeitig, so selten als möglich Hand anlegen zu müssen. Aber es im Falle eines Falles zu können, das gehöre zu den ganz wichtigen Dingen im Leben. Auch Gerlinde Engler, die Kreisgeschäftsführerin des Deutschen Roten Kreuzes, dankte den Schulsanitätern und Dani Kirschner für die geleistete Arbeit und betonte, dass die T-Shirts das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken, was für das Deutsche Rote Kreuz äußerst wichtig sei, denn es brauche engagierte Mitarbeiter. Die wird es bei solch motivierten Schülerinnen und Schülern sicher finden, denn auch wenn die Schulsanitäter der ersten Stunde nun als 10.Klässler die Schule verlassen, so heißt das nicht, dass sie ihre Mitarbeit bei den Sanitätern aufgeben. Mehr als einer hat Dani Kirschner schon versichert: Es macht mir Spaß, ich mache weiter!
Die Überlebenschancen steigern „Prüfen – Rufen – Drücken“lautet das Motto der Lebensrettungsaktion, die derzeit an der Mathias-von-NeuenburgSchule durchgeführt wird und bei der alle Schüler Wiederbelebungsmaßnahmen erlernen. Denn nurin 17 von 100 Fällen, so die Statistik, trauen sich die Menschen in Deutschland, einen Menschen wiederzubeleben – der Rest traut sich schlichtweg nicht. Die Aktion soll dies ändern, indem gezielt alle Schüler geschult werden. Dani Kirschner, die den Schulsanitätsdienst an der Mathiasvon-Neuenburg-Schule leitet, ist ausgebildete Erste-HilfeAusbilderin und Rettungshelferin. Sie überwacht die Trainingsmaßnahmen in den einzelnen Klassen, die jedoch von zwei Schulsanitätern durchgeführt werden, denn bekanntlich bleibt im Gehirn besser haften, was sich Schüler untereinander in ihrer Sprache vermitteln. Jeder Teilnehmer hat vor sich einen aufblasbaren Torso liegen, der von der Stabilität einem Erwachsenenkörper gleichkommt. Aber was genau ist damit zu tun? Was ist zu prüfen wer ist zu rufen und was soll man drü- cken? Die Schüler lernen zuerst, wie man Bewusstsein prüft und Atmung kontrolliert. Dann wird (an)gerufen, nämlich die Notrufnummer 112 und anschließend gedrückt, nachdem der Druckbereich auf dem Brustkorb gesucht und gefunden wurde. Die Schüler der Unterstufen erlernen ausschließ- lich das Drücken, nämlich ungefähr 100 bis 120-mal in der Minute. Ab der 9. Klasse erfahren die Jugendlichen zusätzlich, wie man die richtige Beatmung durchführt, die mit dem Drücken abwechselt. 30-mal drücken, zweimal beatmen.Wie anstrengend das gleichmäßige Drücken ist, bei dem der Brustkorb eines Erwachsenen fünf bis sechs Zentimeter tief gedrückt wird,merken die Schüler schnell. „Mir tun die Handgelenke weh“, hört man nach wenigen Minuten von allen Seiten. „Geplant ist, die Aktion in jedem Schuljahr zu wiederholen“, erklärt Dani Kirschner das Vorgehen. „Beim ersten Mal ist es noch ungewohnt, aber die Jugendlichen haben es schon einmal ausprobiert und können im Notfall reagieren. Wenn wir das jährlich wiederholen und noch die Beatmung dazu kommt, wird es für die Schüler immer selbstverständlicher“. Text und Foto: Jutta Geiger
Dass ein Feuer schnell gelöscht werden muss, ist klar! Aber womit eigentlich? Und wie bedient man so einen Feuerlöscher? Um diese Fragen zu klären, begaben sich die Schulsanitäter der Verbundschule an einem Mittwochnachmittag zur Firma Freudenberg. Die dortige Werksfeuerwehr hatte die Nachwuchssanitäter zu einem kleinen Lehrgang inklusive Feuerlöschübung eingeladen. Empfangen wurde die Gruppe von Ute Marquart, der derzeit einzigen aktiven Frau bei der Werksfeuerwehr, und Kommandant Ralf Elsässer, die mit Getränken und Butterbrezeln für das leibliche Wohl sorgten, bevor es einen interessanten Film über verschiedene Feuerlöscher, deren Anwendung, und die Einteilung in Brandklassen von A bis F zu sehen gab. Danach hieß es auch gleich selbst Hand anlegen, denn grau ist alle Theorie und im Hof warteten schon verschiedene Feuerlöscher darauf, zum Einsatz zu kommen. Während Ute Marquart dafür sorgte, dass das Übungsfeuer nach jedem Löschen wieder brannte, demonstrierte Ralf Elsässer, wie der Handlöscher richtig zum Einsatz gebracht wird. Und dann waren die Schüler am Zug und hatten jede Menge Spaß bei ihrem Löscheinsatz, vor allem weil der letzte Feuerlöscher schlumpfblaues Pulver ausspuckte, das den ganzen Hof einfärbte. Doch was wäre eine Feuerwehrübung ohne einen richtigen Feuerball? Aus gebührendem Abstand durften die Schaulustigen mitverfolgen, wie brennendes Öl mit Wasser gelöscht wurde und die dabei entstehende Fettexplosion enorme Hitze verbreitete. Zum Schluss gab es beim Erhitzen einer leeren Spraydose noch einen lauten Knall, mit dem die Übung beendet wurde. Nach einer abschließenden Fragerunde und kleinen Präsenten für die netten Gastgeber hieß es wieder für alle, mit vielen neuen Eindrücken und um einige Erfahrung reicher, die Fahrräder zu besteigen und nach Hause zu radeln. Text und Fotos: Jutta Geiger
Kürzlich hatten die Schulsanitäter der Neuenburger Verbundschule die Gelegenheit, am Freiburger Hauptbahnhof eine Dienststelle der Bundespolizei zu besichtigen. Ein Hauptkommissar nahm die Schüler in Empfang und geleitete sie ins Besprechungszimmer, wo bereits ein Kollege in voller Montur wartete. Er zeigte und erklärte den Jugendlichen alles, was ein Polizist im Einsatz bei sich trägt. Dabei durften die Kinder nicht nur Handschellen, Schlagstock und das sonstige Equipment begutachten, sondern auch noch die Schutzweste anziehen. Danach folgte ein interessanter Vortrag über das komplette Einsatz-Spektrum der Bundespolizei, inklusive der Eliteeinheit GSG9. Zum Abschluss durften die Schulsanitäter noch die Zellen, die Vernehmungszimmer und den Raum, in dem Fingerabdrücke genommen und die Festgehaltenen fotografiert werden, bestaunen. Auch die Einsatzfahrzeuge durften besichtigt und auf den Polizeimotorrädern sogar Probe gesessen werden. Einige nutzten spontan die Gelegenheit, den Hauptkommissar im Anschluss an die Führung nach Ausbildungs- und Praktikumsmöglichkeiten bei der Bundespolizei zu fragen, die er gerne beantwortete. Text und Foto: Jutta Geiger
Bereits zum zehnten Mal veranstaltete der Landesverband des Badischen Roten Kreuzes am Samstag vor den Sommerferien einen Schulsanitätstag, zu dem alle badischen Schulsanitätsgruppen eingeladen worden waren. Das Schulsanitäter-Team der Neuenburger Verbundschule nahm die Einladung gerne an und machte sich bereits am Freitag auf, um noch ein paar sonnige Stunden am See zu verbringen. Tatkräftig unterstützten die 15 Schüler und 3 Betreuer aus Neuenburg den Ortsverein Stockach vor Ort und halfen dabei, ein riesiges Zelt vor der Turnhalle aufzubauen. Zum Tagesabschluss durfte ein Bad im benachbarten Strandbad nicht fehlen, bevor es zum Übernachten in die Grundschule ging. Am Samstag regnete es in Strömen, so dass die über 500 angereisten Schulsanitäter und deren Betreuer bei einer länger dauernden Aktion auf dem See pitschnass wurden. Mithilfe von Booten der Feuerwehr, des THW und der DLRG wurden die Nachwuchssanitäter, alle mit roten T-Shirts versehen, zu einer Plattform auf den See transportiert, um dort ein rotes Kreuz aus Menschen zu formen, das aus der Luft fotografiert werden sollte. Aufgrund des weiterhin anhaltenden Regens wurden die meisten der anschließenden Aktionen in die Turnhalle verlegt. Dort hatten die Besucher dann die Möglichkeit, sich über die Höhlenrettung zu informieren, oder sich bei der Notfalldarstellung eine übel aussehende blutende Wunde schminken zu lassen. In der Grundschule hatte das Jugendrotkreuz einen Parcours vorbereitet, bei dem es auch etwas zu gewinnen gab und auch das THW, die Verkehrswacht, die Feuerwehr, der Blutspendedienst und die Höhenrettung waren mit verschiedenen Stationen vor Ort. Trotz des Regens ein erlebnisreicher Ausflug für die Neuenburger Schulsanitäter, die auch wieder beim Zeltabbau halfen, bevor sie die lange Heimfahrt antraten. Text und Foto: Jutta Geiger
Laut Statistik wählt jeder in seinem Leben ein- bis zweimal die Notrufnummer 112. Das Wählen dieser Nummer kann Leben retten. Doch wo rufe ich eigentlich an, wenn ich diese Nummer wähle? Wer sich zwischen Schliengen und Emmendingen befindet, landet bei der Integrierten Leitstelle in Freiburg. Dort sitzen ausgebildete Personen aus dem Rettungswesen und der Feuerwehr, die den Anruf entgegennehmen und entscheiden, welches Rettungsmittel für den Anrufer das Richtige ist. Brennt es? Liegt ein Herzinfarkt vor? Nur rund 60 Sekunden Zeit bleiben dem Disponenten in der Leitstelle, die richtige Entscheidung zu treffen, denn innerhalb der Rettungsfrist von 15 Minuten ist der Rettungswagen beim Patienten oder die Feuerwehr am Brandherd bereits vor Ort. Das Wichtigste für die Leitstelle ist die genaue Adresse, an der das Rettungsmittel gebraucht wird und die Beschreibung, was genau passiert ist. Und dann geht der Alarm auch schon an die Feuerwehr oder Rettungswache vor Ort, so dass innerhalb kürzester Zeit Hilfe kommt. Wie so eine Integrierte Leitstelle aussieht, wie viele Mitarbeiter gleichzeitig an den Telefonen sitzen, wie viele Anrufe täglich eingehen und was zusätzlich zu den Notrufen noch an Informationsverarbeitung stattfindet, das alles erfuhren die Schulsanitäter der Verbundschule Neuenburg, als sie kürzlich gemeinsam mit einigen Erste-Hilfe-Ausbildern des DRK-Kreisverbandes Müllheim e.V. zu Besuch in der Integrierten Leitstelle in Freiburg waren.
Gut zwei Stunden lang informierte sie Gernot Weinert, ein Mitarbeiter des Kreisverbandes Müllheim aus der Leitstelle, umfassend und sie hatten Gelegenheit, das Geschehen in der Notrufzentrale live mitzuerleben. Auch das Annehmen eines Notrufs, der natürlich nicht echt war, wurde ausprobiert und auf dem Computerbildschirm verfolgt. Steckt ein Auto im Tunnel fest? Naht ein Unwetter? Ist der Hubschrauber gerade im Einsatz? Welche Krankentransporte sollen am nächsten Tag stattfinden? All das kann jeder Mitarbeiter auf den zahlreichen Bildschirmen seines Arbeitsplatzes verfolgen. Rund um die Uhr ist die Notrufnummer besetzt, um schnelle Hilfe zu garantieren. Für die Besucher war es ein interessanter Abend, der manche Illusion zurecht rückte. Und so wurde zum Schluss noch die Frage gestellt: „Wie lange hält man so einen stressigen und verantwortungsvollen Job eigentlich durch?“ Text und Fotos: Jutta Geiger
Heiß war es, als sich am Mittwoch Nachmittag die Neuenburger Schulsanitäter aus der Verbundschule gemeinsam mit ihrem Rektor, Thomas Vielhauer, vor dem Modehaus Buck trafen. Eingeladen hatte das Ehepaar Iris und Martin Buck, um den jungen Menschen ein ganz besonderes Geschenk zu machen: T-Shirts in Signalfarbe für den Schulsanitätsdienst. So kann man schon aus der Ferne erkennen, wo gerade ein Ersthelfer ist. Herr Buck betonte, dass er das Engagement der jungen Menschen sehr bewundere und den Schulsanitätsdienst für eine gute Sache halte. Er habe selbst 2 Kinder im Grundschulalter und finde es beruhigend, dass auch die Grundschule auf die Hilfe der jungen Sanitäter zurückgreifen kann.
Die T-Shirts wurden von der Firma Stoffcorner in Müllheim zu einem Sonderpreis bedruckt. Auch diese Firma möchte damit das Engagement der Schüler unterstützen. Auf der Vorderseite steht der Vornamen des Sanitäters, so dass man den Ersthelfer gleich persönlich ansprechen kann. Das Rückenmotiv, das außer dem Namen der Schule noch den Hinweis „von Schülern für Schüler“ trägt, wurde von Benny Rissmann entworfen. Er ist das Zugpferd der Jugendlichen und an Engagement und Einsatzstärke kaum zu übertreffen. Außerdem ist ein rotes Kreuz zu sehen - das Piktogramm für Erste Hilfe schlechthin. Und zu guter Letzt enthält der Rückenaufdruck noch das Wappen der Stadt Neuenburg, um allen erkennbar zu machen, aus welcher Stadt die Schulsanitäter kommen. Wichtig wird dieser Hinweis beispielsweise, wenn die Schüler am 6. Juli beim Schulsanitätstag in Schönaich bei Böblingen antreten. Dort haben die Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit anderen Schulsanitätsgruppen aus ganz Baden-Württemberg im Wettkampf zu messen.
Die junge Gruppe, die erst im Sommer 2012 kurz vor den Sommerferien ins Leben gerufen wurde, besteht aus derzeit 14 Schülern der Klassenstufen 6 – 10 und wird geleitet von Dani Kirschner. Die Jungsanitäter haben alle einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert und trainieren regelmäßig für den Ernstfall. Auch die Grundschule Neuenburg hat erkannt, dass ein Schulsanitätsdienst in der Nachbarschule eine tolle Einrichtung ist. So wurde neulich ein Team aus der Werkrealschule zur Betreuung beim Sponsorenlauf der vierten Klassen eingesetzt. Die nahenden Bundesjugendspiele werden ebenfalls von den Sanis der Verbundschule betreut. Und weitere Einsatzmöglichkeiten werden sicherlich folgen. (Text und Fotos: Jutta Geiger)
Kürzlich unternahmen die Schulsanitäter der Neuenburger Verbundschule einen Ausflug nach Freiburg, um im Seepark eine Ausstellung von „Ärzte ohne Grenzen“ zu besuchen. Aufgeteilt in 2 Gruppen nahmen sie an einer einstündigen Führung durch die Ausstellung teil, wobei die eine Gruppe das Glück hatte, von einer erfahrenen Ärztin, die selbst schon mehrmals im Ausland im Einsatz war, Einblicke in die Tätigkeit dieser Hilfsorganisation zu erhalten. Entsetzt waren die Jugendlichen von der minimalen Ausstattung und dem geringen Platz, der auf die Flüchtlinge wartet. Eine Plastikplane als Unterkunft, dazu ein Trinkbehältnis, ein Stück Seife, eine Decke und in Malariagebieten ein Moskitonetz sind die Grundausstattung. Äste, um aus der Plastikplane ein Zelt zu bauen muss sich jeder selbst beschaffen. Pro Zelt, das in Westeuropa gerade mal als Ein-Mann-Zelt durchgehen würde, müssen 8 Menschen wohnen, oft über Jahre. Auch Impfkampagnen, Gesprächs- und Maltherapie, Malariavorbeugung, Aufklärungsarbeit und das Errichten von Brunnen gehören zur Arbeit der unabhängig arbeitenden Hilfsorganisation. In den Lagern gibt es auch ein Gesundheitszentrum und eine Apotheke, beides in Zelten, wo viel mit Piktogrammen gearbeitet wird, da die meisten Hilfsbedürftigen weder lesen noch schreiben können. Ebenfalls sehr nachdenklich wurden die Schüler beim Anblick der Cholera-Anlage, die nur durch ein Chlorbad betreten werden kann. Die an Cholera Erkrankten leiden an Durchfall und permanentem Erbrechen und verlieren am Tag 20 Liter Flüssigkeit. Um nicht auszutrocknen, müssen sie in 15minütigem Abstand einen Viertelliter Wasser zu sich nehmen, ohne zu schlafen, denn wer einschläft, stirbt. Vor dem Cholera-Zelt stehen Plumpsklos, von denen jedes für bis zu 50 Menschen herhalten muss. Auch ein Chirurgie-Zelt konnte besichtigt werden.
In den Lagern wird für dieses Zelt eine Vorauswahl getroffen. Wer sowieso sterben wird, darf es erst gar nicht betreten. Bevor es in die Mittagspause ging, fragte Dani Kirschner, die den Schulsanitätsdienst leitet, ihre Schüler, was sie am meisten beeindruckt habe. „Die Enge der Zelte“ kam als Antwort. Ein anderes Mädchen meinte, sie sei tief betroffen, dass manchen Menschen tatsächlich gar nicht erst geholfen wird, und eine Dritte bewunderte die Helfer, die ihr eigenes Leben und ihre Gesundheit riskieren, um den Kranken zu helfen. Text und Foto: Jutta Geiger
Kürzlich hatten die Schulsanitäter der Verbundschule die Gelegenheit, an einem Gewaltpräventions-Training der Bundespolizei teilzunehmen. Aber wie definiert man überhaupt Gewalt? Polizeihauptmeister Jens Hernowski und Polizeihauptkommissar Matthias Pawlicki schrieben an die Tafel, was den Jugendlichen spontan einfiel. Doch Gewalt ist mehr, als Mobbing, Körperverletzung oder Sachbeschädigung, wie die Schüler dann erfuhren. Wie schützt man sich gegen pöbelnde Mitbürger, während man auf den Bus wartet? Wie geht man Ärger aus dem Weg und kann man dem netten Herrn im Auto trauen, der einen erst nach dem Weg fragt und dann zum Einsteigen auffordert? Was kann man tun, wenn der Sitznachbar in der Schule Ärger anzettelt und Schlägertypen den Nachhauseweg unsicher machen? Genau auf die Lebenssituation der Jugendlichen angepasst, spielten die Polizeibeamten mit den Schulsanitätern Szenen durch, wie sie im Schulalltag vorkommen können und lösten dabei nicht nur bei den jungen Leuten, sondern auch bei den beiden Betreuerinnen immer wieder Aha-Effekte aus. Text und Foto: Jutta Geiger